Gemeinschaftspraxis Kardiologie & Pneumologie - Mainaschaff
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Allergologie

Allergologie

Allergie

Eine Allergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf einen an sich harmlosen Stoff, das Allergen. Allergische Beschwerden können sich sehr unterschiedlich äußern: als leichter Heuschnupfen oder als gefährlicher Kreislaufschock mit Atemnot. Oft sind die Auslöser bereits bekannt. In anderen Fällen ist detektivische Arbeit erforderlich, um das verantwortliche Allergen herauszufinden.

Bei Nahrungsmittelallergien muss das Allergen meist strikt gemieden werden.

Bei Pollen-Allergien ist das nicht möglich, hier kann eine Immuntherapie häufig die Reaktion deutlich abschwächen, indem der Körper an das natürliche Allergen gewöhnt wird und eine Toleranz erzeugt wird. Oft zeigt eine Allergie im Verlauf mehrerer Jahre eine Ausweitung („march of allergy“), wobei mehr Allergene die Reaktion auslösen und die Beschwerden zunehmen. Dieser Effekt kann durch eine Immuntherapie gebremst werden.

Daher sollen Allergien frühzeitig festgestellt und sofern möglich einer spezifischen Immuntherapie zugeführt werden.

 

Heuschnupfen

(„Allergische Rhinitis, Allergische Rhinokonjunktivitis“)

Die sog. Allergische Rhinitis ist sehr häufig. Pollen lösen in der Nasenschleimhaut bzw. in den Bindehäuten eine allergische Entzündung aus. Der Patient bemerkt eine verstopfte Nase, Fließschnupfen, Niesreiz und entzündlichen Veränderungen der Augen. Hiermit verbunden treten oft Müdigkeit und eine Reduktion der Konzentrationsfähigkeit auf.

 

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale ist eine sehr häufige Erkrankung. Auslöser ist eine Entzündung des Bronchialsystems mit Engstellung, Schleimhautschwellung und Schleimbildung. Man unterscheidet ein allergisches von einem nicht allergischen Asthma. Auslösende Faktoren eines allergischen Asthma bronchiale sind meist direkt inhalierte Allergene, vor allem Pollen. Ein nicht allergisches Asthma wird durch unspezifische Reize ausgelöst: Infektionen, Zigarettenrauch, Düfte, Stäube, unter Umständen auch kalte Luft oder Sport.

Das klassische Symptom eines Asthma bronchiale ist der Atemnot-Anfall. Bei manchen Patienten tritt allerdings nur Reizhusten oder einfacher Atemnot bei Belastungen auf. Kinder spüren oft keine Atemnot. Mitunter fällt den Eltern nur ein nächtlicher Hustenreiz auf, oder die Sportlehrer berichten über Symptome beim Schulsport.

Das Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung. Der Verlauf hängt sehr vom Schweregrad und von den Auslösefaktoren ab. Wichtig ist neben einer vollständigen Kontrolle der Beschwerden insbesondere die Entzündungshemmung in den Bronchien. Neuere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass schon nach wenigen Wochen einer allergischen Entzündung ein fortschreitender Umbau des Bindegewebes in den Bronchien stattfindet, der nicht wieder rückgängig zu machen ist.

Für nahezu alle Asthmatiker ist Ausdauersport zu empfehlen. Sport wirkt antientzündlich und senkt die Empfindlichkeit der Bronchien. Alle inhalativen Reize müssen gemieden werden. Das trifft insbesondere für das aktive oder passive Rauchen zu, welches die asthmatische Entzündung unterhält.

 
Kinder spüren oft keine Atemnot. Mitunter fällt den Eltern nur ein nächtlicher Hustenreiz auf, oder die Sportlehrer berichten über Symptome beim Schulsport.
Ein akuter Asthma-Anfall muss immer ernst genommen werden. Falls das verschriebene Asthmaspray nicht hilft, sollte die Notfall-Medikation eingenommen und ggf. der Rettungsdienst verständigt werden.

Allergischer Schock („Anaphylaxie“)

Bei einer so genannten Anaphylaxie breitet sich die allergische Reaktion auf den gesamten Körper aus. Es gibt vier Schweregrade: Grad I (Hautreaktion) bis Grad IV (schwerer allergischer Schock). Die häufigsten Auslöser bei Erwachsenen sind Medikamente, Nahrungsmittel und Insektenstiche. Bei Kindern überwiegen Nahrungsmittel-Allergien, insbesondere auf Erdnuss oder Baumnüsse.

Alle Patienten mit systemischer Reaktion auf ein „hartes Allergen“ erhalten ein Notfall-Set mit einer Anweisung, wie die Medikamente anzuwenden sind.

Bei Insektenstich-Allergikern helfen Verhaltensmaßregeln, die Gefahr eines erneuten Stichs zu minimieren. Zusätzlich ist fast immer eine Immuntherapie indiziert. Die Immuntherapie auf Insektengifte ist sehr effektiv mit Ansprechquoten um 95%.

Im Fall einer systemischen Reaktion auf Nahrungsmittel muss der Patient unbedingt recherchieren, welche Nahrungsmittel in den 6-12 Stunden vor der Reaktion aufgenommen worden. Wichtig sind auch so genannte Co-Faktoren, zum Beispiel die Einnahme von Aspirin, Sport, Infekte, der weibliche Zyklus oder der Genuss von Alkohol. Diese können eine allergische Reaktion wahrscheinlicher machen bzw. verstärken.

 

Sollte es bei Ihnen nach einem Wespenstich, nach der Einnahme eines Medikaments oder Nahrungsmittels oder aber ohne eindeutige Ursache zu einer möglichen allergischen Reaktion (z.B. Schwellung im Gesicht bzw. Kreislauf-Zusammenbruch) gekommen sein, helfen wir Ihnen bei der Suche nach dem Auslöser. Wird eine Allergie nachgewiesen, statten wir Sie mit einem Anaphylaxie-Ausweis und einem Notfallset aus, erklären Ihnen die Anwendung und rezeptieren ggf. eine Ernährungsberatung.

Wichtig: Eine Untersuchung sollte ca. 2 Wochen bis maximal wenige Monate nach dem Ereignis erfolgen. Erfolgt die Untersuchung unmittelbar nach dem Ereignis oder mehr als 6 Monate danach, liefern die Allergie-Testungen oftmals keine korrekten Ergebnisse. Bringen Sie gerne die entsprechenden Lebensmittel oder Medikamente mit: In einigen Fällen können damit umgehend klärende Labor- oder Hauttestungen erfolgen.

Bitte bringen Sie eine Liste aller möglichen Auslöser mit. Bei einer Allergie, die während einer Operation aufgetreten ist, muss vom Patienten unbedingt das Narkoseprotokoll mitgebracht werden. Bei Nahrungsmittelallergien ist ein Protokoll aller Nahrungsmittel, Gewürze und Getränke erforderlich, die 6-12 Stunden vor dem Ereignis aufgenommen wurden.